Wege aus der sexuellen Krise    2.Teil

 

Sexualberatung, wann macht das Sinn und

was kann fachliche Hilfe bewirken?

 

Bevor man sich zu einer Sexualberatung entscheidet, müssen die Partner auf jeden Fall vorher über ihre Probleme geredet haben. Entscheidend für die Zuhilfenahme eines Experten ist meistens der Leidensdruck.  Vielleicht hört man auch im Bekannten - und Freundeskreis von ähnlichen Problemen, die durch Einbeziehung einer Sexualberatung gelöst werden konnten.

Manchmal haben sich die Partner bei diesem sensiblen Thema schon soweit verstrickt, dass sie keine gemeinsame Lösung mehr finden können. Da kann es behilflich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Probleme klarer, durch die Sicht von aussen zu sehen und Lösungsansätze zu finden.

Oftmals ist es so, dass erstmal ein Partner zu einem Einzelgespräch erscheint, falls der andere Partner (in der Regel der Mann) sich weigert mitzumachen. Oft ist auch eine Einzelsitzung sehr hilfreich, um den Umgang mit der eigenen Sexualität und der des Partners besser zu verstehen.  Während einer Sitzung können nicht nur Veränderungen, sondern auch ganz neue und hilfreiche Verhaltensweisen entwickelt werden. Meist kommt der zweite Partner später auch dazu, wenn er erst genügend Vertrauen gefaßt hat.

Wenn etwas in der sexuellen Beziehung zwischen zwei Partnern in Schieflage gelangt ist, so sind zunächst beide Partner davon betroffen und müssen in ihrer Gesamtheit und in ihrer Interaktion gesehen werden.

Bevor man an das Hauptthema herangeht, muß zuerst noch nach Ursachen geforscht werden.

Es könnten körperliche oder psychische Beschwerden das Verlangen nach Sex mindern und beeinträchtigen. Vielleicht liegt es auch daran, dass bestimmte Vorlieben und Praktiken bei den Partnern nicht übereinstimmen. Vielleicht hat einer der Partner durch einen Seitensprung in der Vergangenheit das Vertrauen zerstört.

Es ist sicher nicht leicht, einem anfangs völlig Fremden seine intimsten Geheimnisse in schonungslos

offenen Details anzuvertrauen. Doch was für die Betroffenen peinlich oder abartig erscheinen mag, damit haben Berater und Therapeuten ständig zu tun und betrachten diesen Themenbereich vollkommen sachlich.

Das Gespräch über die Partnerschaft ist absolutes Hauptthema.  Ihr werdet im Verlauf der Sitzungen zusätzlich praktiche sexuelle Übungen vorgeschlagen bekommen. Es gibt da ganz verschiedene Ansätze, etwa den zeitweiligen Verzicht auf Koitus. Dabei soll die Aufmerksamkeit durch  Zärtlichkeit und Nähe auf andere Formen der Intimität geweckt werden.

Es können auch verschiedene Rollenspiele, in der mal der eine, mal der andere Partner sexuelle  Fantasien aussprechen darf, ausprobiert werden. So kann der jeweils andere Partner herausfinden, ob man sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen kann. 

Ob eine Sexualberatung Erfolg hat, liegt letztlich nicht in der Hand des Beraters. Manchmal kommt es dann sogar zu einer Trennung, weil beiden Partnern im Laufe der Gespräche bewußt wurde, dass ihnen die Basis für eine gute Partnerschaft längst abhanden gekommen ist und das nicht nur im sexuellen Bereich. In der Regel gelingt es jedoch, die Betroffenen wieder zu einem lebendigen und erfüllten Sexleben zurückzuführen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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