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Angst vor Nähe, Beziehungsunfähigkeit Teil 1

Was sind Bindungsängste, wie entstehen sie, wie machen sie sich bemerkbar?

Viele Menschen haben Beziehungsängste, Angst vor zuviel Nähe mit dem Partner. Eigentlich wünschen sie sich nichts sehnlicher als geliebt und anerkannt zu werden. Wenn sie ihr Herz öffnen für die Liebe, fühlen sie auch ihre Verletzlichkeit, sehen ihre Freiheit bedroht und ihre Kontrolle über sich und ihre Gedanken und Empfindungen gefährdet. Deshalb möchten sie am Liebsten vor ihren Gefühlen flüchten und dem Menschen, den sie lieben davonlaufen.

Die Angst vorm Verlassenwerden wird größer, je mehr die Nähe zum Partner zunimmt. Man glaubt, je tiefer man sich auf ihn einläßt, umso größer wird der Verlassensschmerz.

Bindungsangst entsteht schon im Kindesalter. Die Betroffenen haben schon als Kleinkind Bindung als etwas Bedrohliches erfahren ( dominante Mutter, strenge Erziehung, Scheidung der Eltern, abwesender Vater etc. ), sie konnten kein Urvertrauen aufbauen. Diese Kinder haben schon sehr früh gelernt, dass man Liebe nur durch Gegenleistung bekommt und meist an Bedingungen geknüpft ist,  (wenn du tust, was ich dir sage, dann habe ich dich lieb)  Als Bestrafung drohte Liebesentzug.

Daraus hat sich dann beim Erwachsenen Angst vor Nähe und Abhängigkeit entwickelt. Er befürchtet, 

in einer Liebesbeziehung seine Autonomie, sein wahres Ich, opfern zu müssen. Auch Enttäuschungen in Beziehungen in der Pubertät und im Erwachsenenalter, können Beziehungsängste auslösen.

Eine gestörte Beziehungsfähigkeit entsteht meist aus einem labilen Selbstwertgefühl. Betroffene sind in ihrem Innersten davon überzeugt, dass sie früher oder später wieder verlassen werden. Ihren einzigen Schutz vor Verletzung und Verlassenwerden sehen sie in der Distanz.

Derart Beziehungsgeschädigte verhalten sich in der Anfangsphase des Annähern und Kennenlernens ganz normal, bis sie dann plötzlich wieder auf Distanz gehen und mauern. Dann beginnt das Spiel zwischen Nähe und den Partner auf Abstand halten. Für den Partner beginnt eine chronische Verunsicherung. Er leidet unter emotionalem Kontrollverlust, weil er keine Möglichkeit sieht, auf die Distanzmanöver des Bindungsängstlichen Einfluß zu nehmen.

 

 

 

 

 

 

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