Wer glaubt, Sex im Alter, das gibt es nicht mehr, der ist aber schwer auf dem Holzweg. Als 20jährige dachte ich, Sex ist das Vorrecht der Jugend und mit 40 ist man schon jenseits von aktiv gelebtem Sex. Doch mit 40 glaubt man auf dem Höhepunkt seines Sexlebens angekommmen zu sein und ist davon überzeugt, dass mit 60 alles vorbei ist. Ist man dann erstmal 60 merkt man, dass die Lust immer noch ungebrochen ist, ja vielleicht stärker als je zuvor und mit 80 fragt man sich, ob ein Leben
ohne Sex überhaupt vorstellbar ist.
Sex wird in unserem Leben immer eine Rolle spielen, ganz egal wie alt man ist. Auch wenn sich unser Körper verändert und mit ihm unsere sexuellen Bedürfnisse und Wünsche, unsere Vorlieben und Praktiken. Während in jungen Jahren eher die Leistung, Ausdauer und Standfestigkeit im Vordergrund stand, man ständig Neues ausprobierte, sei es durch wechselnde Partner, Sexstellungen und Teckniken, geht es heute mehr um die Zärtlichkeit, Berührungen, Nähe, den Partner spüren, ihn mit allen Sinnen erleben, sich gegenseitig zu verwöhnen und gemeinsam schöne Stunden zu erleben.
Studien haben herausgefunden, dass sogar viele 70- und 80jährige noch Spaß am Sex haben und dass viele Menschen erst im Alter den besten Sex ihres Lebens haben.
Welche Auswirkungen hat das Alter auf unser Sexualleben?
Veränderungen stellen sich bei beiden Geschlechtern gleichermaßen ein, sowohl körperlich als auch bei den Bedürfnissen und Interessen. Mit zunehendem Alter verlagert sich der Foccus beim Sex, trotzdem behalten wir die Fähigkeit, lustvollen und prickelnden Sex zu genießen. Statt Leistungsdenken und Akrobatik tritt zunehmend die Zärtlichkeit in den Vordergrund. Man lässt sich mehr Zeit, die Overtüre wird wichtiger als das Finale. Beim Mann tritt oftmals die Ichbezogenheit, der eigene Orgasmus in den Hintergrund, dafür ist es ihm wichtiger, dass seine Partnerin voll auf ihre Kosten kommt, dass er ihr Lust verschafft und sie zum Höhepunkt bringt.
Damit die Lust und Leidenschaft erhalten bleibt, muss auch das Sexleben gepflegt werden. Sex muss Spaß machen und körperliche Mängel, kleine Wehwehchen kann man humorvoll und spielerisch umgehen. Vor allem gilt es die eigene Scham abzubauen. Hemmungen, sich vor dem Partner zu zeigen, können das Lusterleben stark einschränken oder sogar ganz blockieren. Auch die Angst, den Partner zu überrumpeln oder zu überfordern mit den eigenen Vorstellungen und Wünschen, muß überwunden werden, und das erfordert Mut. Nur in einem offenen und vertrauensvollem Gespräch wirst du herausfinden, inwieweit dein Partner deine Vorlieben teilt oder bereit ist, Neues auszuprobieren.
Auch wenn es einmal mit der Errektion seines "besten Stücks" nicht so klappt, es gibt noch viele andere Möglichkeiten, sich gegenseitig zum Höhepunkt zu bringen. Man kann sich zum Beispiel auch oral oder mit den Händen gegenseitig stimmulieren und zum Höhepunkt bringen.
Alter und Sex schließen sich also nicht zwangsläufig aus sondern passen sich einander an. Sex wird nicht weniger oder schlechter, nur anders zelebriert und genossen. Sex macht Spaß, hält jung, macht fit und sorgt für ein ausgeglichenes und dauerhaftes Wohlbefinden. Sex erhöht die Lebensenergie und vermittelt ein gutes Gefühl von Selbstwert und partnerschaftlicher Bindung. Es ist also durchaus empfehlenswert, auch bis ins hohe Alter noch regelmäßig sexuell aktiv zu sein.
Entscheidend für erfüllenden und lustvollen Sex ist immer die eigene Einstellung. Lust beginnt im Kopf und wichtiger als alle anderen Faktoren ist die Fähigkeit zu lustvollem Genießen und zur bedingungslosen Hingabe. Wenn sich Sex nicht nur auf der körperliche Ebene abspielt, sondern auch mit einer tiefen und innigen Verbindung im Herzen einhergeht, dann ist der sexuelle Akt noch um ein vielfaches intensiver und beglückender.
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