Was prägt unser Sexualverhalten?

Sex, die schönste Nebensache der Welt. Jeder kennt es, (fast) jeder tut es, aktiv oder auch nur in Gedanken, mal mehr mal weniger. Doch ist es nicht immer das gleiche. Jeder Mensch hat andere Vorstellungen, Vorlieben, Wünsche, Träume, Fantasien.

Wieso und warum sind unsere Bedürfnisse beim Sex so unterschiedlich, wodurch werden sie geprägt?

Wir bewegen uns in einem riesigen Spannungsfeld zwischen Ausschweifung und Enthaltsamkeit.

Wichtige Kriterien sind die Erfahrungen, was habe ich alles schon erlebt? Unsere Fantasien spielen eine große Rolle. Welche Bilder, Filme oder Szenen geistern durch unsere Gedankenwelt. Was wünsche ich mir, was möchte ich gerne noch erleben? Natürlich gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Bedürfnissen und den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten beim Sexspiel. Was hab ich in meinem Reportoire? Letzendlich prägt unser Sexverhalten auch der aktuell gelebte Sex.

Unsere sexuelle Biographie ist immer eine Sammlung von Erfahrungsreichtum. Wobei es immer zwei Arten von Geschichten gibt, als Gewinner oder als Looser mit Enttäuschung und Schicksalsschlag. Zu gleichen Geschichten kann es unterschiedliche Bewertungen und Meinungsverschiedenheiten geben.

Gute Geschichten können durchaus unangenehme Nebenwirkungen auslösen. Schlechte Geschichten können gute Wirkungen haben, z. B. wenn man bedauert, Menschen verletzt zu haben, oder Kinder dadurch entstanden sind, die man liebt und für die man sich verantwortlich fühlt.

Fantasien sind traumartige Vorstellungen, in denen alles möglich ist, egal wie absurd es uns erscheint. Es hängt auch nicht davon ab, ob wir es tatsächlich in die Tat umsetzen wollen oder nicht. Bei Fantasien geht es darum, was ungelebt ist und es auch bleiben darf. In der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. In unserer Fantasie darf zusammenkommen, was eigentlich unmöglich ist, ohne Zeit und Raum, losgelöst von Schwerkraft, Schmerzen, körperlichen Fähigkeiten und gesellschaftlichen Rücksichten. Alles ist erlaubt, alles ist möglich, wenn wir es uns gestatten.

Wünsche und Sehnsüchte mit konkreten Handlungszielen machen unser Verlangen und Begehren aus. Wünsche lauern auf eine günstige Gelegenheit, erfüllt zu werden. Wenn wir sie dann in die Tat umsetzen können, werden wieder neue Wünsche erwachen.

Wünsche zu haben ist nicht schwer, sie zu äußern nicht immer ganz einfach, denn sie müssen auch beim Partner Anschluss finden. Wünsche bleiben ein Thema, ob man darüber redet oder nicht.

Wünsche die vorwurfsvoll geäußert werden, sind Erotikkiller vom feinsten. Wer seinem Partner vorwirft, dass von ihm in sexueller Hinsicht zu wenig kommt, oder mit dem Hinweis, "mir zuliebe brauchst du das nicht machen" kommt, braucht sich nicht wundern, wenn dieser mit Rückzug reagiert.

Wie sich unser Sexleben gestaltet hängt natürlich auch ganz entscheidend von unseren eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten und denen des Parters ab. Es gibt erotische Naturtalente und es gibt Lernwillige. Ausschlaggebend ist die Potenz und unser Potenzial. Sex ist nicht einfach eine Tätigkeit zur Ausübung geschlechtlicher Befriedigung. Sex kann auch erotische Kunst sein und beruht wie jede Kunst auf ausgefeiltem und erprobtem Können und der Bereitschaft , es weiter zu entwickeln, sowie dem Wissen um die Grenzen der eigenen Kunst. Die sexuellen Möglichkeiten sind unerschöpflich.

Dabei geht es nicht darum, was man machen könnte, ausschlaggebend ist, wie sich die Partner darauf einlassen können und wie sie damit umgehen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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